Ist es nicht wunderbar? Oder ist es zum sich wundern? Oder wundert mich (fast) nichts mehr? Kaum haben wir drei Sommer in Folge unter Gluthitze und Trockenheit gestöhnt, uns fast übergangslos (unterbrochen nur durch den Herbst, an dem es kaum etwas auszusetzen gab) bitter über die zwangsläufig folgenden Winter geschimpft wie die sprichwörtlichen Rohrspatzen – weil es mal keinen Schnee gab und dann doch wieder viel zu viel Schnee –
… und, voilà, schon stehen wir wieder mal vor der für jeden anständigen Pessimisten sehnlichst herbeigesehnte Frage: Na, wie isser denn nu, der mittlerweile unwiderruflich Fahrt aufnehmende
Sommer 2021 ???
Warum ausgerechnet die mit sicherem Instinkt für Ungemach ständigen Unheil schnüffelnden Damen und Herren Pessimisten ausgerechnet den Sommer als ihre “Season of the year” lobpreisen – natürlich mit gekonnt bodenwärts weisenden Mundwinkeln, ist nicht schwer zu beantworten (mittlerweile haben Helikoptermütter und Väter entzückt sogar pessimistisch weit fortgeschrittene hochbegabte Dreijährige gemeldet): Auf unsere Sommer ist Verlass. Er hat Miesmachern alles zu bieten, was deren Puls zum Purzeln bringt. Stinknormale Menschen ohne das Schwarzmalerei-Syndrom haben es da leichter: Die geraten in Wallung schon bei solchen Petitessen wie einer gelungenen geschlechtliche Vereinigung oder wenn “Die Mannschaft mal kein Eigentor oder sonstigen Blödsinn baut.
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Ich selbst oute mich – schwitzend wie frisch der Sauna entkommen – als weiser alter Mann der stoisch wie Diogenes in der Tonne versucht, die Dinge so zu nehmen wie sie sind. Ich nehme dabei gleichgültig das Risiko in Kauf, vom Club der Pessimisten (e.V.), der mir vor einiger Zeit eine Ehrenmitgliedschaft in Aussicht stellte demnächst als „Gutmensch“ gemieden zu werden (ein Pessi-Whistleblower ließ mich aber wissen, dass renommierte Miesepeter der Region noch bevor ich die Chance hatte, die mir irgendwie suspekte Ehrung dankend abzulehnen, getreu getreu ihrer Vereinssatzung
‘Alles ist mies. Was noch nicht mies ist, wird mies gemacht“:
die Parole ausgab: “Der Typ ist in Wirklichkeit ein verkappter Optimist. Der meckert zwar immer ganz schön rum, soll aber im stillen Kämmerlein immer noch an das Gute glauben.” Der Mann hat ja so Recht ich glaube an den Sommer – und an Herbst, Winter (na ja …) und (juchheee) an den Frühling sowieso
©️ 2021 Jos van Aken